Während meiner Zeit bei Palantir habe ich viel Zeit damit verbracht, unsere Software in Cloud-Umgebungen bereitzustellen, und auch viel Zeit damit, unsere Software in On-Premise-Umgebungen bereitzustellen (einschließlich der Gründung eines Teams, das genau das tut). Mir ist aufgefallen, dass trotz der allgemeinen Präferenz für die Cloud-Bereitstellung die Bereitstellung vor Ort immer noch Vorteile bietet.
Der Wechsel vom On-Premise-Computing zum Cloud-Computing
In den letzten Jahren hat sich Cloud Computing in der IT-Landschaft zunehmend durchgesetzt, was auf die Flexibilität von Infrastructure-as-a-Service (IaaS)- und Platform-as-a-Service (PaaS)-Angeboten zurückzuführen ist. Der globale Cloud Computing-Markt ist von 24,63 Milliarden Dollar im Jahr 2010 auf 156,4 Milliarden Dollar im Jahr 2020 gewachsen, und dieser Trend hält an. Prognosen zufolge wird er bis 2028 die Marke von 1 Billion Dollar überschreiten. Dieser kometenhafte Aufstieg wird sowohl durch den neuen weltweiten Bedarf an Rechenleistung als auch durch die Migration von On-Premise-Workflows in die Cloud vorangetrieben.
Es gibt gute Gründe für diesen Wechsel: Die Cloud ermöglicht eine schnelle Bereitstellung von Ressourcen, geografische Redundanz und eine Verlagerung von Investitionsausgaben (CapEx) zu Betriebsausgaben (OpEx). Ich glaube jedoch, dass es bestimmte Szenarien gibt, in denen die Nutzung einer lokalen Infrastruktur, insbesondere wenn bestimmte technische Anforderungen wie deterministische Latenz, Kontrolle auf Hardwareebene und strenge Sicherheitsmaßnahmen von größter Bedeutung sind.
Bevor wir uns in den Vergleich zwischen Cloud-Setups und On-Premise-Setups vertiefen, wollen wir uns kurz die Zeit nehmen, um zu untersuchen, wie die einzelnen Bereitstellungen normalerweise eingerichtet werden.
Canonical On-Premise-Einrichtung
Ein typisches On-Premise-Setup umfasst eine vollständig kontrollierte Umgebung, in der das Unternehmen alle Schichten des Technologie-Stacks verwaltet. Dazu gehören:
Physische Schicht : Hardware wie Server, Speicher-Arrays (SAN/NAS) und Netzwerkgeräte (Router, Switches, Firewalls). Sie benötigen außerdem ein Rechenzentrum, in dem Ihre Server laufen.
Virtualisierungsschicht : Wird häufig mithilfe von Hypervisoren wie VMware vSphere, Microsoft Hyper-V oder Open-Source-Alternativen wie KVM implementiert und bietet virtualisierte Ressourcen und Isolation.
Speicher und Berechnung : Direkt verwaltet, häufig für bestimmte Arbeitslasten mit benutzerdefinierten Konfigurationen optimiert (z. B. RAID-Ebenen, Caching-Mechanismen).
Netzwerk : Vollständige Kontrolle über Netzwerkprotokolle, Routing und Sicherheitsrichtlinien, wodurch eine fein abgestimmte QoS (Quality of Service) ermöglicht und die Latenz minimiert wird.
Canonical Cloud einrichten
In einer typischen Cloud-Konfiguration wird die Infrastruktur vom Cloud-Anbieter abstrahiert und verwaltet. Dieser bietet Folgendes:
Virtualisierte Infrastruktur : Recheninstanzen, virtuelle Netzwerke und Speicher werden über APIs bereitgestellt. Cloud-native Technologien wie Kubernetes und serverlose Architekturen werden zur Orchestrierung und Skalierung genutzt.
Managed Services : Datenbanken (z. B. Amazon RDS, Google Cloud SQL), Data Lakes, KI/ML-Dienste und andere erweiterte Analysetools werden als Managed Services angeboten, wodurch der Betriebsaufwand reduziert wird.
Multi-Tenant-Architektur : Ressourcen werden häufig von mehreren Mandanten gemeinsam genutzt, wobei Virtualisierung und Containerisierung für Isolation sorgen.
Vergleich
Skalierung und Geschwindigkeit : Die Cloud zeichnet sich durch elastische Skalierung aus, die durch horizontale Skalierungsmechanismen wie Auto-Scaling-Gruppen und serverlose Funktionen ermöglicht wird. Eine Infrastruktur vor Ort erfordert eine sorgfältige Kapazitätsplanung und Investitionen in physische Hardware, die häufig eine vertikale Skalierung erfordert. Wenn Sie ein Start-up sind, das nicht 9 Monate auf neue Rechenleistung warten kann, ist die Cloud die richtige Wahl. Wenn Sie jedoch ein großes Unternehmen sind, das die Rechenlast für das nächste Jahr vorhersagen kann, könnte eine Infrastruktur vor Ort eine praktikable Option sein.
Latenz: On-Premise-Setups können aufgrund der Nähe der Server und der direkten Kontrolle über die Netzwerkpfade deterministische niedrige Latenzen erreichen. Für latenzempfindliche Anwendungen (z. B. Hochfrequenzhandel, Echtzeitanalysen) kann dies von entscheidender Bedeutung sein. Cloud-Umgebungen sind zwar durch Funktionen wie AWS Direct Connect oder Google Cloud Interconnect für niedrige Latenzen optimiert, können jedoch aufgrund von Faktoren wie Netzwerküberlastung (Problem der lauten Nachbarn) und Virtualisierungsaufwand variable Latenzen aufweisen. Wenn also vorhersehbare Latenzen und Workflows mit niedriger Latenz für Ihr Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind, sind On-Premise-Setups möglicherweise keine schlechte Idee!
Kosten: Cloud-Preismodelle (Pay-as-you-go, reservierte Instanzen) bieten Flexibilität, können aber bei anhaltenden, hochvolumigen Workloads kostspielig werden, insbesondere bei hohen Datenausgangskosten. On-Premise-Lösungen erfordern zwar erhebliche anfängliche Investitionskosten für die Hardwareanschaffung, können aber im Laufe der Zeit niedrigere Gesamtbetriebskosten (TCO) bieten, insbesondere bei vorhersehbaren, hoch ausgelasteten Workloads. Cloud-Modelle können teuer werden. Dropbox sparte 2016 16,8 Millionen US-Dollar, als es den Großteil seines Speichers von AWS in seine eigenen Rechenzentren verlagerte. In diesem Artikel erfahren Sie ausführlicher, wie Sie mit On-Premise Geld sparen können.
Fachwissen: On-Premise-Umgebungen erfordern umfassendes Fachwissen in den Bereichen Hardwarewartung, Netzwerktechnik und Systemadministration. Im Gegensatz dazu wird in Cloud-Umgebungen ein Großteil der Infrastrukturverwaltung an den Anbieter ausgelagert, sodass sich die Teams auf die Anwendungsentwicklung und -bereitstellung konzentrieren können. Dabei kommen häufig DevOps-Praktiken und Infrastructure-as-Code-Tools (IaC) wie Terraform oder CloudFormation zum Einsatz. SREs und Systemadministratoren sind heutzutage eine seltene Spezies und Sie werden wahrscheinlich eine beträchtliche Menge an Rechenleistung benötigen, um die Einstellung eines Teams dieser Leute für die Wartung und den Betrieb einer On-Premise-Konfiguration zu rechtfertigen (und vergessen Sie nicht, dass Sie einen nachhaltigen Bereitschaftsdienst benötigen!)
Sicherheit: On-Premise-Setups bieten vollständige Kontrolle über Sicherheitskonfigurationen, von physischen Sicherheitsmaßnahmen bis hin zu granularer Netzwerksegmentierung und Verschlüsselungsprotokollen. Diese Kontrolle ist unerlässlich, um bestimmte Compliance-Standards (z. B. PCI-DSS, HIPAA) zu erfüllen. Im Gegensatz dazu erfordern Cloud-Umgebungen Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen des Anbieters, obwohl Funktionen wie Virtual Private Clouds (VPCs), dedizierte Hardware (z. B. AWS Outposts) und vom Kunden verwaltete Verschlüsselungsschlüssel einige Bedenken ausräumen können. Wenn Sie Workflows ausführen, die diese Sicherheitskontrollen und -protokolle erfordern, ist die Bereitstellung vor Ort möglicherweise die einzige Möglichkeit. Wenn nicht, sollten Sie eine strengere Sicherheit in Betracht ziehen! Ich denke jedoch, dass sich die aktuellen Cloud-Anbieter anpassen und Angebote haben, die einige dieser Standards erfüllen (z. B. AWS GovCloud ).
Abschluss
Während Cloud Computing unübertroffene Flexibilität, Skalierbarkeit und Zugriff auf erweiterte Managed Services bietet, sind On-Premise-Lösungen in Szenarien, die geringe Latenz, hohe Sicherheit und vollständige Kontrolle über Hardware- und Softwarekonfigurationen erfordern, nach wie vor unverzichtbar. Da sich die IT-Landschaft weiterentwickelt, sollte die Entscheidung zwischen Cloud und On-Premise von den spezifischen technischen und geschäftlichen Anforderungen geleitet werden, um sicherzustellen, dass die gewählte Infrastruktur mit den strategischen Zielen des Unternehmens übereinstimmt. Sie können die oben genannten Faktoren und Vergleiche verwenden, um eine fundiertere Entscheidung darüber zu treffen, welches Setup für Sie besser ist! Viel Glück!